Die Frage „Was ist Yoga?“ fundiert zu beantworten, ist recht anspruchsvoll und Gegenstand vieler wissenschaftlicher und philosophischer Studien.
Hier wird lediglich ein kurzer einführender Überblick gegeben, um eine erste Vorstellung von Yoga zu ermöglichen.
Der Begriff Yoga stammt aus dem Sanskrit (Alt-Indische Sprache) und bedeutet sinngemäß „Verbindung“ oder „Einheit“. Yoga ist ein ganzheitlicher Übungsweg, ein umfassendes System für Wohlbefinden auf physischer, mentaler, emotionaler sowie spiritueller Ebene.
Es hat seinen Ursprung in einer vor über 5000 Jahren entstandenen Weisheits- und Lebenslehre und ist eine der sechs klassischen Schulen (darshana) der indischen Philosophie.
Indische Schriften, wie die Bhagavad-Gita, die Upanishaden sowie das Yoga-Sutra sind die diesbezüglich bekanntesten Quelltexte.
Obwohl Yoga oftmals mit Hatha Yoga gleichgesetzt wird, stellt dieses System aus Körperübungen (āsana), Atemtechniken (prānāyāma) und Meditationen lediglich einen Teil des Yoga dar.
Hatha bedeutet sinngemäß „Anstrengung“ bzw. Bemühung“. Hatha Yoga ist die Form des Yoga, welche so weiterentwickelt wurde, dass sie auch für Menschen mit westlich geprägtem Lebensstil zugänglich ist.
Im Zuge dieser Entwicklung sind die unterschiedlichsten Hatha-Yoga Stile mit einer weiten Palette an thematischen Schwerpunkten entstanden. Es gibt Ausrichtungen mit Fokus auf eher statische Körperhaltungen und solche die dynamisch fließende Bewegungsabläufe (vinyāsa) in den Mittelpunkt ihrer Praxis stellen. Einige betonen eine ruhige, entspannende Übungsfolge, andere finden in kraftvollen, fordernden Sequenzen ihren Ausdruck und wieder andere konzentrieren sich auf den Atem oder die philosophisch-spirituelle Ausbildung der Praktizierenden.
Die ursprünglichste und älteste Form der Yoga-Praxis ist die Meditation.
Die Körperübungen entstanden erst sehr viel später und dienten dem Zweck, den Körper in eine Kondition zu bringen, welche das lange Sitzen während der Meditation (dhyana) müheloser und angenehmer machte.
Heutzutage erfreuen sich viele Millionen von Menschen an der methodischen Vielfalt des Yoga, um ihre Lebensqualität in den unterschiedlichsten Bereichen zu erhöhen: Für die einen stehen Fitness, Vitalität, Stressabbau sowie allgemeines Wohlbefinden im Mittelpunkt des Interesses, für die anderen geistige Klarheit, innerer Frieden und spirituelles Wachstum.
Es ist wohl möglich durch eingehendes Studium von wissenschaftlichen Schriften Zugang in die Welt des Yoga zu finden. Letztlich können gewisse subtile Facetten jedoch ausschließlich durch den Weg der persönlichen Erfahrung in ihrer vollständigen und tieferen Bedeutung erfasst werden.
Jeder Yoga Praktizierende trägt andere Voraussetzung, Wünsche und Erwartungen in sich. Dank der Dynamik, Lebendigkeit und Vielfalt des Yoga, eröffnet sich ihm ein weites Feld möglicher individueller Herangehensweisen.
Das Yoga der Gegenwart ist ein Yoga, welches durch die Zeiten und Kulturen in denen es praktiziert wurde, eine fortwährende Veränderung und Weiterentwicklung erfahren durfte. Es hat sich in viele neue Richtungen verzweigt, oftmals auch auf Wegen fern ab Dessen, was ursprüngliche Traditionen anzustreben suchten.
Allen Richtungen ist jedoch gemein, dass sie einen Weg des Gleichgewichts und des Wohlbefindens anstreben.
Yoga ist ein System von Techniken, welches dazu beitragen kann Körper, Geist und Seele in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen. Es ist eine ganzheitliche Übungspraxis, welche den Weg eröffnet im Einklang mit sich selbst und seiner Umwelt zu einem erfüllteren und freieren Leben zu finden.